• img
  • img
  • img

Aktuelles von Kultur und Freizeit

Ein Klangfeuerwerk gezündet

Eine spürbar gut gelaunte Stanislava Klinzing führte das Orchester mit ihrem versierten Dirigat zu Höchstleistungen (Fotos: Angelika Gabor)

Für neue Töne sorgten Bernadette Wieser an der Harfe und Maria Wieser (Hackbrett)

Verdienstes Lob von Bürgermeister Christoph Brunner für Konzertmeisterin Christina Schwarz

Geniale Stimmer: Kathrin Kattinger (l.) und Lisa Dittmannsberger

Solistin Helena Neu interpretierte einen barocken Klassiker

Facettenreiches Neujahrskonzert: Arnstorf Classics im Schloss Mariakirchen

Ein musikalisches Klangfeuerwerk hat das Orchester Arnstorf Classics, mit Stanislava Klinzing am Taktstock, im Schloss Mariakirchen gezündet. Beim Neujahrskonzert boten die Streicher zusammen mit einigen Gastmusikern ein großes Spektrum ihres Könnens auf und das begeisterte Publikum genoss den musikalischen Streifzug vom Barock bis in die Musicalwelt.

Ein kultureller Magnet war das Neujahrskonzert schon vor der Zwangspause und daran hat sich nichts geändert. Da die Bestuhlung nicht ausreichte, nahmen einige Zuhörer sogar Stehplätze in Kauf, um sich zu Beginn des neuen Jahres einen tonalen Energieschub zu holen. Unverändert ist ebenso die hervorragende Qualität von Arnstorf Classics, wenn auch neue Gesichter an den Streichbögen das bewährte Ensemble ergänzen.

Dies ist wohl dem versierten Dirigat von Stanislava Klinzing zu verdanken, der es seit der Gründung gelingt, die Musiker zu Höchstleistungen anzutreiben. Ein fester Pfeiler des Erfolgs ist auch Konzertmeisterin Christina Schwarz, selbst ein Eigengeschöpf des Musikinstituts Arnstorf und eine Konstante der Erfolgsgeschichte. Seit Jahren gehört zudem Simon Csokan als begnadeter Pianist, Akkordeonspieler und vor allem Arrangeur zum Reigen derer, die Konzerte von Arnstorf Classics zum Glanzlicht werden lassen. Hinzu kommt die gute Vernetzung der Musiker, die Musikkollegen aus der Region auf die Arnstorfer Bühne holt. Beim Neujahrskonzert kamen die Zuhörer so in den Genuss der ergreifenden Stimmen von Kathrin Kattinger, Christina Veith und Lisa Dittmannsberger sowie eines besonderen Duetts mit Bernadette Wieser an der Harfe und Maria Wieser am Hackbrett. Die Schlagwerkakzente setzte Kamil Jindrich. Alle Hintergrundinformationen zu Stücken und Komponisten lieferte Altbürgermeister Alfons Sittinger.

Vom Barock bis in den Jazzkeller

Nicht ins Serail, sondern in einen klangvollen Abend entführten Arnstorf Classics mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ als Entree in den klassischen Neujahrsgruß. Mit Helena Neu stand nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christoph Brunner auch schon die erste Solistin im Rampenlicht. Helena Neu interpretierte die „Suite Nummer zwei – Polonaise und Badinerie“ mit ihrer Querflöte und sorgte auch 241 Jahre nach der Uraufführung des Stücks von Johann Sebastian Bach für Begeisterung. Musikalisch floral schwang sich das „Blumenduett“ aus Debiles Oper Lakme in die Ohren und Herzen, bevor das Orchester mit Violin-Solistin Rebecca Neu dem „Winter“ aus Vivaldis vier Jahreszeiten die musikalischen Facetten entlockte.

Poppig und populär ging es nach der Pause in eine ausgedehnte zweite Konzertrunde. Und manchmal braucht es auch nur zwei fantastische Stimmen und einen genialen Akkordeonspieler, um einen kollektiven Gänsehautmoment zu erzeugen. Kathrin Kattinger, Lisa Dittmannsberger (Gesang) und Simon Csokan gaben Hubert von Goiserns Volksmusik-Pophit „Heast as net“ eine ganz eigene emotionale Note. Vom Austropop führte die musikalische Reise mit dem legendären „Take five“ in einen smokie Jazzkeller und von dort mitten hinein in die „West side story“. Wer kennt ihn nicht, Bette Midlers Evergreen „The rose“, den Christina Veith und Lisa Dittmansberger fulminant aufblühen ließen.

Der Tanz ins neue Jahr führte ins Salzburgerische des 19. Jahrhunderts. Mit „Smile“ aus dem Rußbacher Tanz sorgten Harfenistin Bernadette Wieser und Maria Wieser für ganz neue Töne beim Neujahrskonzert. Im „Fiddler’s Playtime“ nahm das Orchester wieder Fahrt auf, bevor Violinistin Viola Schoenenwald mit Jamie Hutterer am Klavier zum „Brindisi Walzer“ luden. Zwei Stücke, die es schwermachten, die Füße unter den Stuhlreihen stillstehen zu lassen.

Zum Abschied eine fulminante „Rosamunde“

Mit Johann Strauss „Rosen aus dem Süden“ wollte sich das Orchester bereits verabschieden, doch dies wusste das Publikum mit langanhaltendem Applaus und Zugaberufen zu verhindern. Mit seiner Polka „Rosamunde“ gelang dem böhmischen Komponisten Jaromír Vejvoda ein echter Welthit. Das Orchester Arnstorf Classics setzte mit dem Stück einen rasanten Schlusspunkt in einem facettenreichen Konzertabend. Für den zweistündigen Ohrenschmaus gab es für die Macherin von Arnstorf Classics, Stanislava Klinzing, Blumen von Bürgermeister Brunner und Kulturreferent Alexander Flexeder. Blümchen zum Dank für die Überlassung des Festsaals auch für Brigitte Lindner. Hier vergaß es Bürgermeister Brunner nicht, zu betonen, dass auch die Hans-Lindner-Stiftung Wegbereiter des Orchesters Arnstorf Classics ist.
(Quelle: Mediengruppe Attenkofer/Ausgabe Landauer Zeitung vom 18.01.2023/Autor: Angelika Gabor)