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Aktuelle Informationen

„Leben und leben lassen, ist mein Lebensmotto“

Das Wasser ist sein Element und nun wird Alfons Sittinger auch mehr Zeit für Reisen an das geliebte Meer haben. (Foto: privat)

Der Kamerer Sittinger des Mittelalterfests (Foto: Gabor)

Das Volksfest lag Alfons Sittinger immer am Herzen (Foto: Gabor)

Bürgerversammlung: Transparenz durch Information (Foto: Gabor)

Nach 19 sehr erfolgreichen Amtsjahren räumt Alfons Sittinger nun den Bürgermeistersessel

Sehr große Fußstapfen und ein überaus gut bestelltes Feld hinterlässt Alfons Sittinger, wenn er am 30. April seinen Bürgermeistersessel nach 19 Jahren räumt.

„Ich kann sagen, ich war immer gerne Bürgermeister von Arnstorf. Deshalb fällt ein Abschied nicht ganz leicht. Auf der anderen Seite habe ich mich aus guten und wohlüberlegten Gründen dazu entschieden, nicht mehr zu kandidieren. So habe ich mich mit dieser für mich wichtigen Zukunftsfrage intensiv auseinandergesetzt und festgestellt, dass es der richtige Schritt ist. Natürlich ist eine gehörige Portion Wehmut dabei. Es überwiegt aber die Freude auf einen neuen Lebensabschnitt mit anderen Schwerpunkten und ohne das enge Korsett eines Terminkalenders“, betont der scheidende Rathauschef.

Ziel erreicht: Arnstorfs Attraktivität und Stärke

Seinem Ziel bei Amtsantritt, Arnstorf in seiner Funktion, Stärke und Attraktivität voranzubringen und lebenswert zu gestalten, ist Alfons Sittinger mehr als gerecht geworden. Dass die Marktgemeinde nun ein Mittelzentrum ist, spiegelt die Summe der Maßnahmen wider, die Sittinger angestoßen und letztlich mit seiner kommunikativen Art, dem hervorragenden Netzwerk und seinem verbindlichen Charakter erfolgreich umsetzen konnte. Dabei hat Sittinger schneller als andere Kommunalpolitiker erkannt, dass man über den gemeindlichen Tellerrand hinausschauen muss. „Im Landratsamt arbeitete ich vor der Bürgermeisterzeit lange im Büro für Tourismus, Wirtschaft und Struktur und war Euregio-Geschäftsführer. In all diesen Tätigkeiten konnte ich viel Erfahrung aufbauen und Netzwerke knüpfen, die mir dann bei der Amtsausübung zugutekamen“, merkt Sittinger an. Die XperRegio und XperBike waren Ausrufezeichen einer fruchttragenden interkommunalen Zusammenarbeit, von der Unternehmer, Bürger und die Gemeinden selbst gleichermaßen profitieren. Mit ihm an der Spitze des regionalen Planungsverbandes sind Energiekonzepte erarbeitet und Landschaftsentwicklungskonzepte angestoßen und umgesetzt worden.

Als Initialzündung für die positive Entwicklung der Marktgemeinde darf mit Fug und Recht die Schaffung des Arnstorfer Realschulstandortes bezeichnet werden. Sittingers und der lange Atem seiner CSU-Fraktion haben sich ausgezahlt und auch der Mut als Kommune die Trägerschaft zu übernehmen. Denn nicht nur die günstigen Steuervoraussetzungen machen Arnstorf für Unternehmer als Investitionsstandort interessant, sondern auch die Bildungsvoraussetzungen. Auf der Einnahmenseite im Haushalt bringt dies nicht nur Gewerbesteuer, sondern durch die Arbeitsplätze auch die Beteiligung an der Einkommenssteuer. Und auch hier hatte Sittinger den entsprechenden Blick. Denn nur wenn die Habenseite stimmt, kann ein Ort auch über die Pflichtaufgaben hinaus für die Bürger investieren, Freizeiteinrichtungen und Vereine fördern oder ein regional bedeutendes Mittelalterfest veranstalten. Da scheint es eher ein Luxusproblem zu sein, dass Baugebiete meist schon vorreserviert sind, ehe sie ausgewiesen werden.

Erfolgsresümee: Ein

Bündel an Maßnahmen

Doch fragt man Alfons Sittinger selbst nach seinen größten politischen Erfolgen, gibt er sich eher bescheiden: „Aus meiner Sicht war es erforderlich ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf den unterschiedlichsten Gebieten umzusetzen. Ich hatte in meiner Amtszeit immer die Möglichkeit im Marktrat die nötigen Mehrheiten für aus meiner Sicht zukunftsweisende Maßnahmen und Projekte zu erreichen. Vielfach konnte ich auf eindeutige oft auch einstimmige Abstimmungsergebnisse bauen. Dabei hatte meine CSU-Fraktion in all dieser Zeit in den Gremien nie die absolute Mehrheit und ich somit auch keine Hausmacht, wie man so schön sagt. Verhandeln und Überzeugen gehörten zum politischen Alltag. Vieles wurde in Fraktionsführerbesprechungen zuvor intensiv diskutiert. Die Räte bekamen vor den Sitzungen umfassende Informationen. Jedes Mitglied in den Gremien hatte, wenn es wollte, den Sachstand, um gewissenhaft abstimmen zu können. So konnten wir für Arnstorf viele aus meiner Sicht zukunftsweisende Projekte auf den Weg bringen. Vielleicht kann man dies als einen großen Erfolg meiner Amtszeit benennen, dass sachorientierte Politik ohne parteipolitisches und persönliches Taktieren die Richtschnur war. Steigende Einwohner- und Beschäftigtenzahlen, solide Haushaltszahlen sowie die Aufstufung zum Mittelzentrum sind, denke ich, Indizien, dass wir nicht alles verkehrt gemacht haben.“ Nun könnte man denken, dass Alfons Sittinger, wenn er auf die 19 Jahre blickt, sich gerne an Begegnungen mit Politikern, Einweihungsfeiern oder herausragende Veranstaltungen erinnert, aber auch hier sind es eher die „kleinen Dinge“ seines Amtsalltags, die ihn persönlich nachhaltig bereichern: „Ich erinnere mich gerne an die zahlreichen Gratulationen zu runden Geburtstagen und Ehejubiläen. An manchen Tagen standen gleich mehrere Termine an und es war manchmal nicht leicht alle zeitlich unter einen Hut zu bekommen. Aber ich kam den Bürgerinnen und Bürgern dabei näher, ich erfuhr von ihren Sorgen und Nöten und ihren Erwartungen an die Gemeinde. Ich hörte spannende Lebensgeschichten und ich konnte nachvollziehen, was diese Menschen aus kleinen und schwierigen Anfängen heraus geschafft haben und dass sie darauf mit Recht stolz sein können. Ich war mir sicher, dass es wichtig ist, ihnen die Wertschätzung der Gemeinde zu zeigen und entgegenzubringen. Ich habe mich stets herzlich und gastfreundschaftlich aufgenommen gefühlt und die zahlreichen Begegnungen haben mich bereichert und mir Freude bereitet. Dazu gab es meist köstliche Brotzeiten und bei vier Gratulationen nacheinander kam ich dann schon etwas an die Grenze der möglichen Kalorienzufuhr“, sagt Sittinger lächelnd.

Die Schattenzeit: Fehlende Willkommenskultur

Wo Licht ist auch Schatten und diesen gab es für den 64-Jährigen 2015, als ein wahrer Shitstorm über ihn hereinbrach, als bekannt wurde, dass Arnstorf Flüchtlinge aufnehmen wird. „Erschreckt und teilweise auch erschüttert haben mich damals die mit Hass und Feindseligkeit geprägten Kommentare im Internet und auch in Leserbriefen, die den Neuankömmlingen gegenüber geäußert wurden. Es gab eine Facebook-Seite ‘Gegen Asylheim in Arnstorf’. Von Willkommenskultur waren wir da oft weit entfernt. Teilweise sah ich mich gezwungen, Anzeige wegen Volksverhetzung zu stellen. Letztlich hat sich alles wieder beruhigt. Wir hatten in der Hochphase fünf Asylunterkünfte in Arnstorf mit an die 130 Schutzsuchenden. Viele der damals in Arnstorf wohnenden Flüchtlinge sind wieder weggezogen. Andere haben ihre Familien zu sich geholt und bei uns Wohnung, Arbeit und eine neue Heimat gefunden. Zahlreiche davon durfte ich kennen und auch schätzen lernen. Die damals so drastisch beschriebenen, auf Arnstorf zukommenden Probleme, haben sich in Luft aufgelöst und sind nie Realität geworden.“

Wie in so vielen brenzlichen Situationen, auch wenn es im Marktrat zu hitzigen Diskussionen kam, packte Alfons Sittinger sein persönliches Lebensmotto ‘Leben und leben lassen’ aus. „Der Spruch vermittelt zutiefst bayerisches Lebensgefühl und hilft auch in kritischen Situationen weiter. Es war mir immer wichtig, dass auch die hitzigsten Debatten im Marktrat nicht dauerhaft tiefe und unüberwindbare Gräben hinterlassen haben, sondern dass man sich danach wieder in einem kollegialen und sich wertschätzenden Miteinander begegnet ist. Genauso habe ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Marktes gegenüber die größtmöglichen Freiheiten, Vertrauen und Entscheidungskompetenz zugestanden.“

Eine Prognose, wie sich Arnstorf weiterentwickeln wird, will Alfons Sittinger nicht machen, „denn dann müsste ich Hellseher sein. Wenn ich das wäre, hätte ich mein Geld womöglich leichter und schneller verdient“, merkt er mit einem Augenzwinkern an. Sittinger weiß aber, dass Arnstorf gut und robust aufgestellt ist, um auch zukünftige Herausforderungen zu meistern. „Wichtig ist aber auch, dass die politischen Entscheidungsträger weiter größtmöglich und fraktionsübergreifend an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen“, nur so könne Arnstorf seine positive Entfaltung als Mittelzentrum fortführen.

Vorfreude: Mehr Zeit für Familie und Hobbys

So ganz zieht sich Alfons Sittinger noch nicht aus der Politik zurück, schließlich wird er als Kreisrat weiterhin im kommunalen Geschehen mitwirken, aber dennoch wird er nun mehr Freizeit haben, die er vor allem seiner Familie und den Freunden widmen will, die durch die Terminflut oft zu kurz kamen. „Ich freue mich ebenso darauf, im Haus und Garten zu arbeiten, und ich kann meine Hobbys wie Spazierengehen, Fotografieren und Schwimmen intensiver leben. Auch will ich meine Fremdsprachenkenntnisse verbessern. Zudem warte ich ab, welche Herausforderungen auf mich zukommen und welche Dinge mich reizen. Ich bin in der glücklichen Lage, mir das jetzt selbst aussuchen zu können“, sagt Alfons Sittinger, dessen Name wohl immer mit dem steilen Aufstieg Arnstorfs zum Wirtschafts-, Bildungs- und Kulturstandort verbunden sein wird.
(Quelle: LZ 18.4.2020)