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Wir helfen armen Rentnern bei Altersarmut

Die Mitarbeiter von Lichtblick (v.r. vorne) Bettina Mack, Angelika Färber, Renate Stettmer und Franz Klingerbeck stellten auf Einladung von Annemarie Hecker (hinten v.r.) bei Bürgermeister Christoph Brunner und Seniorenbeiratsvorsitzender Iris Salewski vor. (Foto: Angelika Gabor)

Wenn das Geld zum Leben nicht reicht verschafft das LichtBlick-Niederbayern-Team Lichtblicke

Es gibt sie allerorts, doch oft verstecken sie ihre finanzielle Notlage, meist aus Scham: Arme Rentner, deren Auskommen zum Leben nicht reicht. Ihnen bietet LichtBlick Lichtblicke. Um das Wirken des Vereins noch publiker zu machen, stellte sich das für Niederbayern verantwortliche Team in Arnstorf vor.

Empfangen wurden Bettina Mack, Angelika Färber, Renate Stettmer und der ehrenamtliche Mitarbeiter Franz Klingerbeck von Bürgermeister Christoph Brunner. Den Kontakt hergestellt hatte die ehemalige Landtagsabgeordnete Annemarie Hecker, die seit Jahren mit LichtBlick zusammenarbeitet. „70 Prozent der von Altersarmut betroffenen über 60-Jährigen sind Frauen, jeder fünfte Rentnerhaushalt gilt als armutsgefährdet“, legte Bettina Mack die Fakten auf den Tisch. Viele haben ihr Leben lange gearbeitet, auf dem Bauernhof, in Minijobs, haben Kinder erzogen und die Familie versorgt, doch Rentenbeiträge wurden nur spärlich eingezahlt. „Der Tod des Ehemanns oder eine Scheidung stürzt diese Frauen in den finanziellen Ruin“, fügt Angelika Färber an. Mit Bettina Mack zusammen leitet sie das vor zwei Jahren in Deggendorf gegründete Büro, das arme Rentner in Niederbayern und Oberpfalz betreut. Weitere Büros in Münster und dem Gründungsort München arbeiten im Schulterschluss. 
Lydia Staltner hat den Verein, der sich ausschließlich über Spenden finanziert, vor 17 Jahren in München ins Leben gerufen. Sie hatte in ihrer Nachbarschaft Altersarmut und deren Auswirkungen hautnah wahrgenommen und wurde aktiv. Dank ihrer guten Kontakte fand sie schnell Verbündete und generiert seither Spenden, um sich mit ihren Mitarbeitern stark zu machen, für ein Altern in Würde.

Dass auch in Deggendorf ein Büro gegründet wurde, erschien besonders wichtig. Denn nirgendwo in Bayern ist die Altersrente so niedrig wie in Niederbayern. Dabei sind es die Menschen, die den Grundstein für den heutigen Wohlstand legten und aus dem „Armenhaus Deutschlands“ eine Vorzeigeregion mit Potenzial geschaffen haben. Rund 800 Rentner werden allein in Niederbayern von LichtBlick unterstützt. „Ein neuer Kühlschrank, eine Brille, Kleidung oder Zahnersatz, die Liste der Anträge ist lang und die Bedürfnisse unterschiedlich“, berichtet Färber aus ihrer Arbeit.
Wenn die bedürftigen alten Leute erst einmal einen Antrag auf Hilfe gestellt haben, funktioniert die Unterstützung schnell und unkompliziert, wenn, ja, wenn diese Menschen den Mut haben, um Hilfe zu fragen. „Gerade die Rentner, die am Existenzminimum leben, sind oft mit einem großen Schamgefühl behaftet. Wer spricht schon gerne darüber, dass ihm oder ihr das Nötigste zum Leben fehlt“, merkt Angelika Färber an.
Das sei auch der Grund, dass sich LichtBlick in den Kommunen vorstellt. Es gelte ein enges Netz zu knüpfen, „denn gerade Menschen vor Ort wissen oder erspüren die Notlage, auch wenn es schwer ist, hinter die Fassaden zu blicken.“ Armut sei nicht an Äußerlichkeiten festzumachen, an Kleidung oder Aussehen, betonen die LichtBlick-Mitarbeiter. „Wir haben wirklich Möglichkeiten, Hilfestellungen zu geben. Wir organisieren auch Veranstaltungen oder Ausfahrten, denn Armut geht meist mit Vereinsamung einher“, erklärt Färber.
Das Gros der Hilfe erfolgt Beleg gegen Beleg. „Das heißt, die oder der Betroffene reicht eine Rechnung für Kleidung, Strom oder Dienstleitungen bei uns ein und wir bezahlen den Betrag aus.“ Voraussetzung ist, dass der bedürftige Senior über 60 Jahre alt ist und ins deutsche Rentensystem einbezahlt hat. Nach Feststellung der finanziellen Notlage werde die Unterstützung zügig umgesetzt.

Doch es gibt noch weitere Angebote. Es ist eine Patenschaft, die Spender übernehmen. „Wir zahlen an unsere Partnersenioren 35 Euro pro Monat bis an ihr Lebensende. 35 Euro, die für Bücher, einen Kaffeehausbesuch oder einfach für etwas ausgegeben werden können, das den Alltag in irgendeiner Form bereichert. Darüber muss auch kein Nachweis erbracht werden“, erklärt Färber das Hilfsmodul.
Zudem können bei Gemeinden Sozialfonds in Höhe von bis zu 2 000 Euro eingerichtet werden. Das Geld kann dann, entsprechend der LichtBlick Richtlinien, für bedürftige Senioren verwendet werden. 
Dass in Arnstorf schon einige soziale Instrumente vorhanden sind, das berichtete Bürgermeister Christoph Brunner. Ein Gemeindehaus, Arnstorfer Tafel und auch das Zentrum für Senioren und Familien sind bekannte Anlaufstellen. Ein Bürgerfahrdienst und die Nachbarschaftshilfe gehören zudem zum ehrenamtlichen Hilfsangebot, machte Seniorenbeiratsvorsitzende Iris Salewski deutlich, die versprach als Multiplikator für den Verein zu wirken.
Dass in den kommenden Jahren die Zahl der armen Rentner steigen wird, ist kein Geheimnis. Deshalb wird Franz Klingerbeck nicht müde in Vorträgen auf die Gefahren hinzuweisen. „Wenn ich im Rentenalter bin, ist es zu spät etwas für die Altersvorsorge zu tun“, macht Klingerbeck deutlich. „Ich sage zu meinem Umfeld immer: Ein Lebenspartner ist keine Altersvorsorge. Sprich, weil vor allem Frauen von Altersarmut betroffen sind, rate ich, dazu, selbst für Altersvorsorge etwas zu tun. Minijobs sind keine Alternative zu Festanstellungen. Heute gibt es von staatlicher Seite gute Betreuungsangebote, so dass eine Frau schnell wieder ins Berufsleben zurückkehren kann.“ Es lohne sich auch frühzeitig im Rentenamt nachzufragen, wie es um die voraussichtlichen Bezüge steht. „Vorbeugen ist besser als nachsorgen“, bekräftigt Franz Klingerbeck. 

Kontaktadresse:
LichtBlick Deggendorf: Telefon 0991/38316762; Büro in der Pfleggasse 27, Montag bis Mittwoch 9 bis 12 Uhr.

(Quelle: LZ 20.07.2020)