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Mariakirchener Klärteich wird aufgelassen

In Mariakirchen wird derzeit noch die einzige Teichkläranlage des Landkreises betrieben. (Foto: Bergbauer)

Waren als Experten vor Ort: von links: Florian Funke, Ludwig Schmid und Tom Schendel. (Foto: Bergbauer)

Neue Erkenntnisse zur Wirtschaftlichkeit: Marktrat revidiert Entscheidung aus dem Jahr 2019 - Abwasser wird nach Arnstorf gepumpt

Vor einer weitreichenden Entscheidung sah sich der Marktgemeinderat mit der Frage, ob die Kläranlage in Mariakirchen saniert und weiter betrieben oder ob künftig die Abwässer, die hier bisher gereinigt werden, zur Arnstorfer Anlage gepumpt werden sollen. Deshalb nahm man sich auch einen ganzen Abend Zeit, um sich nochmals intensiv mit der Thematik auseinander zu setzen, nachdem es bereits wiederholt auf der Tagesordnung stand. Bei dieser „Abwassersitzung“ wurde am Dienstag mit den Fachleuten beraten, viel hinterfragt und allerhand Varianten durchgearbeitet. Vor allem warf die Tatsache, dass auch der Konservenbetrieb Hochholzer mit rund 2000 Einwohnergleichwerten anzusetzen ist, etliche Fragen auf. Letztlich fiel die Entscheidung mit zwei Gegenstimmen für eine zentrale Entsorgung in Arnstorf. Damit einhergehend wurde der Beschluss, den der Marktgemeinderat am 16. September 2019, damals unter anderen Vorgaben fasste, aufgehoben.
Erster Bürgermeister Christoph Brunner begrüßte seitens des planenden Ingenieurbüros Steinbacher Consult Dipl.-Ing. Tom Schendel und Ludwig Schmid sowie vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband Florian Funke. Grundsätzlich wurde 2019 der Beschluss zur Ertüchtigung der Mariakirchener Anlage gefasst. Zwischenzeitlich aktualisierte das Ingenieurbüro Steinbacher Consult die Studie Mariakirchen, nachdem sich grundlegende neue Sachverhalte ergaben und stellte das Ergebnis vor. Die Fachleute sehen es unter anderem aus Gründen der Wirtschaftlichkeit als sinnvoll, die Mariakirchener Anlage aufzulassen und das Abwasser mittels Druckleitung nach Arnstorf zu transportieren. Mariakirchen ist im Landkreis mittlerweile nur noch die einzige Teichanlage. „Unser Anspruch muss sein, für die Bürger eine Kläranlage zu schaffen, die so kostengünstig aber auch so funktional wie möglich ist“, so Brunner. Man spricht hier von einem Zeitraum von 50 Jahren und mehr.
Bei der letzten Debatte lagen keine konkreten Zahlen über die Gesamtkosten vor. „Wir haben Zahlen bekommen, die uns in eine leichte Schockstarre versetzt haben.“ Doch, zwischenzeitlich passierte wieder einiges, wobei man auch vom Kommunalen Prüfungsverband tatkräftig unterstützt wurde.
Tom Schendel untersuchte fünf Varianten. Nun war eine Entscheidung fällig, auch, damit man in Arnstorf, wo die Ertüchtigung ansteht, den nächsten Planungsschritt machen kann.
Für eine zentrale Anlage spricht unter anderem, dass bei zwei Betrieben mehr Technik benötigt wird, ebenso mehr Wartungsaufwand seitens des Personales. Eine Pumpleitung hingegen ist relativ wartungsfrei. Derzeit gibt es Fördermittel für derlei Leitungsbaumaßnahmen über die RZ-Was, was letztlich 625.000 Euro an Zuschuss bedeutet. Die vorhandenen drei Kilometer Leitungen können nicht verwendet werden, nachdem diese zu klein dimensioniert ist; benötigt werden fünf mit einem größeren Durchmesser. Deshalb sind hier Grunddienstbarkeiten notwendig. Es gibt jedoch auch bei der Kläranlagenlösung kleinere Förderungen. In einem nächsten Schritt ist zu entscheiden, wie mit der Einleitung des Abwassers vom Betrieb Hochholzer weiter verfahren wird. Auf die Anlage in Mariakirchen hat dies ohnehin keinen Einfluss, weil das Abwasser generell nach Arnstorf gelangt. Auch spielen die 2.000 angesetzten Einwohnergleichwerte für die Größenausrichtung in Arnstorf eher eine kleinere Rolle. Würde der Abtransport mit dem LKW erfolgen, müsste man von etwa 200 Fahrten im Jahr ausgehen. Betrachtet man die Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnung über 60 Jahre, so wäre die zentrale Lösung etwas günstiger, nach 30 Jahren wären es beide Standorte. Aber letztlich ist dies ein „Blick in die Glaskugel“. Es gilt jedoch auch zu berücksichtigen, dass niemand weiß, welche Anforderungen an den Reinigungsgrad die Zukunft bringt und die Tatsache, dass größere Anlagen diesbezüglich sicherer aufgestellt sind.
Die Sprache kam auch auf das Regenwasser, das etwa 30 bis 40 Prozent des Gesamtabwassers einnimmt. Diese Menge wäre nur über ein getrenntes Kanalsystem zu reduzieren.
Zur Entscheidungsfindung halfen auch die Ausführungen von Florian Funke. Er betonte, dass die privaten Gebührenzahler nicht die Konservenfabrik subventionieren können, sondern, dass diesbezüglich eine Sondervereinbarung zu schließen ist. Die kommunale Rechnungsprüfung wird darauf schauen, in welcher Höhe die Firma hier beteiligt werden muss. Die Tendenz der Fachleute ging eindeutig in Richtung zentrale Lösung. Nicht nur wegen der Wirtschaftlichkeitsberechnung, sondern auch aus Sicht des Umweltschutzes, denn generell erreicht man in Arnstorf höhere Reinigungsleistungen. Bei allen Unterschieden der Betrachtung kam das Gremium letztlich ebenfalls zu diesem Konsens.
So auch der Beschluss. Der erarbeitete Variantenvergleich zeigt, dass sich der Anschluss der Orte Mariakirchen und Sattlern an die Kläranlage Arnstorf mit Einleitung des Abwassers der Kollbacher Konserven Karl Hochholzer GmbH in den gemeindlichen Kanal auch ohne Berücksichtigung von Zuwendungen als die wirtschaftlichste darstellen. Durch mögliche Zuwendungen wird diese Option zusätzlich begünstigt.
Für die Variante eins, Anschluss an die Kläranlage Arnstorf mit Auflassung der Kläranlage Mariakirchen, Pumpstation mit zwei Pumpen mit 15 Litern in der Sekunde und einer Druckleitung mit einem Durchmesser von 180 Millimetern ermittelt sich ein Projektkostenbarwert in Höhe von 5.182.200 Euro mit Investitionskosten von 3.580.000 Euro. Für die Variante zwei mit zwei Mischwasserpumpen 15 Liter je Sekunde und zwei Trockenwetterpumpen mit neun Litern je Sekunde und einer Druckleitung mit Durchmesser 160 Millimetern ermittelt sich ein Projektkostenbarwert von Höhe von 5.182.100 Euro mit Investitionskosten von 3.480.000 Euro. Beide Varianten stellen für die zukünftige Abwasserbeseitigung Mariakirchen die wirtschaftlichste Lösung dar. Sie beinhalten anteilige Investitionskosten am Kläranlagenneubau Arnstorf in Höhe von 976.535 Euro. Grundlage für den Anteil an der Kläranlage Arnstorf ist eine dritte Variante der Kläranlagenplanung mit Kaskadendenitrifikation mit einem Schlammindex ISV von 100 m/g und Investitionskosten von 16.930.000 Euro. Auch bei Berücksichtigung anderer Kläranlagenvarianten bleibt das Pumpverfahren nach Arnstorf die wirtschaftlichste Lösung.
Somit entschied sich das Gremium für die Aufhebung des Beschlusses zwei vom 16. September 2019. Der Marktgemeinderat beschloss ebenfalls, der vorgeschlagenen Wahllösung zu folgen, die Kläranlage in Mariakirchen aufzulassen. Bei der Festlegung der geplanten Ausbaugröße der Kläranlage Arnstorf mit 13.000 Einwohnerwerten ist dieser Umstand berücksichtigt. Die Entscheidung, ob Variante eins oder zwei realisiert werden soll, wird von der Verwaltung gemeinsam mit dem Planungsbüro im Rahmen der weiteren Planung getroffen.
(Quelle: RA 22.10.2021)