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Vor- und Nachteile eines Nahwärmenetzes erörtert

Im „Kühbacher Feld“ wird das nächste Baugebiet entstehen. Ob ein Nahwärmenetzt integriert wird, ist noch offen, aber vieles spricht dagegen, weil die Grundstückspreise dadurch steigen. Foto: Archiv red.

Machbarkeitsstudie im Marktrat vorgestellt – Ein Grundsatzbeschluss soll erst später erfolgen

Dass ein Nahwärmenetz ein gewichtiger Teil in der künftigen kommunalen Wärmeplanung sein kann, das steht für Bürgermeister und Marktgemeinderat außer Frage. Doch macht es Sinn, in einem Neubaugebiet ein Nahwärmenetz einzuplanen, oder eignen sich Bestandssiedlungen zur Umsetzung? Zwei Fragen, die die Verantwortlichen in naher Zukunft beantworten müssen. Eine Machbarkeitsstudie sollte nun eine erste Entscheidungshilfe bringen.

Im Vorfeld hatte die Marktverwaltung Arnstorf Wohneigentümer angeschrieben und abgefragt, ob grundsätzlich Interesse besteht, an einem Nahwärmenetz anzuschließen. 179 beantworteten diese Frage mit „ja“. Allerdings ist dies keine verbindliche Zusage. Doch wie sieht es bei künftigen Bauherren aus, jene die sich in Neubaugebieten ein Eigenheim schaffen. Hier zählen Erfahrungswerte und die deuten ganz klar daraufhin, dass moderne Häuser über eine hohe Dämmung verfügen, oft sogar Niedrigenergiestandard haben und eine Versorgung mit eigener Wärmepumpe an der Tagesordnung ist. Das zeigte auch UWG-Marktrat Günther Moosburner auf und nannte dabei eines der jüngsten Arnstorfer Neubaugebiete am „Triefeldener Feld“. 26 von 27 Häuser hätte eine Wärmepumpe und diese seien noch gebaut worden, bevor der Ukrainekrieg die Abkehr von Gas und Öl forcierte.

Nun läuft aktuell das Bauleitverfahren für ein neues Baugebiet – Kühbacher Feld – an der Staatsstraße Richtung Pfarrkirchen. Die Parzellen- und Erschließungsplanungen liegen bereits auf dem Tisch. Ursprünglich war angedacht dort ein Nahwärmenetz zu integrieren. Hierauf stützt sich auch eine Variante der Machbarkeitsstudie, die sich der Markt dank staatlicher Förderung vom Ingenieurbüro HPE erstellen ließ. Matthias Maier, Elektrotechniker und Prokurist von HPE, stellte das Ergebnis vor und zeichnete ein durchwegs positives Bild. Durch die Nähe zum Trinkwasserhochbehälter könnten 45 Prozent der Wärmemenge durch die Absenkung der Wassertemperatur um zwei Grad Celsius via Wärmepumpe gewonnen werden. Acht Prozent würde eine Wärmepumpe an der Kläranlage bringen, die restlichen 47 Prozent könnten über ein Hackschnitzel-Blockheizkraftwerk ergänzt werden. Maier ging dabei auch auf die Vorteile von Pufferspeicherung und die Vernetzung mit einem Glasfasernetz, Integration von Solarthermie- und Photovoltaikanlage sowie Batteriespeicher und E-Ladesäulenausstattung ein.

Außer Frage steht dabei die Einsparung der CO2-Emissionen und auch die Förderlandschaft zeichnet derzeit noch ein positives Bild. In der Machbarkeitsstudie sind zudem verschiedene Rechenbeispiele enthalten, die sich auf den jeweiligen Anschlussgrad stützen.

Klar ist, je mehr Wohneigentümer anschließen, umso geringer sind Grundgebühr und Wärmepreis. Allerdings birgt die Erschließung des Neubaugebiets inklusive Wärmenetz gravierende Nachteile, die CSU-Marktrat Peter Schaitl verdeutlichte. „Das Leitungsnetz ist teuer und somit steigen die Erschließungskosten. Unterm Strich muss dann der Markt utopisch hohe Grundstückspreise verlangen“, gab Schaitl zu bedenken. Hinzu komme, dass vielleicht nur wenige sich ans Nahwärmenetz anschließen lassen wollen, gerade weil es sich bei Neubauten oft nicht rechne, eine Eigenversorgung günstiger ist und weniger Abhängigkeiten birgt. Dennoch müssen sie die Leitungskosten tragen. Auch die Absenkung der Wassertemperatur im Hochbehälter sieht Schaitl skeptisch. Schließlich komme dann das Wasser in den Häusern zwei Grad kälter an und der Verbraucher müsse dann für Warmwasser einen Mehrverbrauch an Energie hinnehmen. Er befürchtet sogar, dass die Zahlen in der Machbarkeitsstudie „schöngerechnet“ sind und die Realität ganz andere Ergebnisse aufwirft.

Bürgermeister Christoph Brunner merkte an, dass die Absenkung der Wassertemperatur im jedem Fall der Qualität des Trinkwassers zuträglich wäre. Gerade im Hinblick auf heiße Sommer sinke das Risiko von Verkeimungen. Er sieht eher ein Problem, dass die Integration eines Nahwärmenetzes die Planungen und somit die Umsetzung des Baugebiets deutlich hinauszögern würde. Grund dafür ist, dass laut Vergabeverordnung ob der hohen Ausschreibungssumme europaweit ausgeschrieben werden muss.

CSU-Marktrat Dr. Günther Meisetschläger befürchtet sogar, dass sich die Fertigstellung des Baugebiets um drei bis vier Jahre hinauszögern würde. „Ich glaube wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass wir im Kühbacher Feld ein Nahwärmenetz integrieren“, dann seien aber auch der Standort des Heizwerks und die Möglichkeit der Trinkwasserspeicherwärmenutzung vom Tisch.

„Wir drehen uns im Kreis, weil wir noch viel zu viele Unbekannte in der Machbarkeitsstudie haben“, sagte zweiter Bürgermeister Konrad Stadler (CSU), aber es sei wichtig, zeitnah eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen, wohin die Bestrebungen des Marktes führen.

Ungeklärt ist ja auch noch, wer letztendlich ein künftiges Nahwärmenetz betreiben könnte. Bürgermeister Christoph Brunner zeigte die Varianten auf. In Frage komme ein Energieversorger als Netzbetreiber. Zudem könnte die Kommune alleine oder als Teil einer Kommunalgesellschaft das Netz betreiben.

Matthias Maier hatte in seinen Ausführungen aufgezeigt, dass Genossenschaften in unserer Region eher unüblich sind, allerdings gebe es in Franken etliche positive Beispiel. Von einem Genossenschaftsgedanken ist SPD-Markträtin Maria Bellmann ganz angetan. Sie meinte, dass eine Genossenschaft keine Rendite machen müsse und die Nutzer so profitieren könnten.

Eine Beschlussfassung war in dieser Marktratssitzung ohnehin nicht vorgesehen. Nun soll sich der Marktrat in einer späteren Sitzung mit der grundsätzlichen Frage befassen, ob und wo ein Nahwärmenetz sinnvoll ist und auch die Betreiberfrage soll dann unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgelotet werden.

Genehmigt hat der Marktrat einstimmig den höheren Zuschuss für die Aufkiesung von öffentlichen Feld- und Waldwegen. Die Jagdgenossenschaften hatten angesichts der gestiegenen Preise einen entsprechenden Antrag gestellt.
(Quelle: Rottaler Anzeiger, Ausgabe vom 01.03.2024/Autor: Angelika Gabor