Bayerns UrEinwohner – Natur in Kommunen:
Projekte in neun Landschaftsverbänden zur Schaffung vielfältiger Lebensräume
Abschlussveranstaltung mit Ministerin Ulrike Scharf in der „Arnstorfer Au“
Arnstorf. Seit 2008 führen die bayerischen Landschaftspflegeverbände gemeinsam mit dem Umweltministerium die Kampagne „Bayerns UrEinwohner“ zum Erhalt der heimischen Arten durch und unterstützen damit die Umsetzung des Biodiversitätsprogramms Bayern 2030 „NaturVielfaltBayern“. „Bayerns UrEinwohner“ ist Preisträger im deutschlandweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ 2012 und wurde 2014 in der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. „Bayerns UrEinwohner sind Tier- und Pflanzenarten wie Steinhummel, Schwalbenschwanz oder Kiebitz, Sandgrasnelken und auch nektarreiche Blütenpflanzen wie der Natternkopf, die in der Landschaft heimisch sind. In den Jahren 2015/2016 stand mit der Aktion „Natur in den Kommunen“ die Förderung biologischer Vielfalt in Siedlungsgebieten im Mittelpunkt. Neun Landschaftspflegeverbände haben gemeinsam mit den Kommunen in Hof, Augsburg, Goldkronach, Grafenwöhr, Traunreut, Passau, Nürnberg, Lauingen und Arnstorf regelrechte Paradiese für den Artenreichtum von Flora und Fauna geschaffen. „Hier schlägt das grüne Herz Bayerns“, freute sich Umweltministerin Ulrike Scharf bei der Abschlussveranstaltung mitten im 20 Hektar großen Gelände der „Arnstorfer Au“. Hier sei in hervorragender Gemeinschaftsarbeit zwischen Landschaftspflegeverband, der Marktgemeinde, Vereinen und Verbänden und nicht zuletzt durch das Engagement zahlreicher Bürger und der gräflichen Familie von Deym in den Workshops ein gutes Vorzeigeprojekt und ein Gewinn für Mensch und Natur entwickelt worden, zog sie eine positive Bilanz. Ganz besonders hob sie dabei die Einbeziehung der Mittelschule und der Realschule hervor, „denn erfolgreiche Umweltbildung braucht Natur zum Erleben“. Mit der Förderung von 300000 Euro für alle neun Projekte habe das Ministerium 90 Prozent der Gesamtkosten übernommen. „Ein Glücksfall für den Markt, dass Moritz Graf von Deym von Anfang an begeistert mitgemacht habe und das Gelände so groß wie 20 Fußballfelder für 30 Jahre kostenfrei bereit gestellt habe. Diese „Oase für Mensch und Natur“ nahe am Marktkern und am Schulzentrum werde bereits jetzt schon sehr gut angenommen. Nach der Errichtung von Rundwegen, der Pflanzung einer Hecke und der Anlage von Magerwiesen werden der LVP und die Gemeinde mit Erlebnisstationen für Naturerfahrung und ein „grünen Klassenzimmer“, Spielwiesen, einen Sandstand, Aussichtsplattformen und einem Bewegungsparcours den Wert der Naherholung steigern. Und nicht zuletzt soll der Kiebitz als ausgesuchtes Sinnbild für die Arnstorfer Au hier beste Brut- und Lebensbedingungen finden. „Schaffung und Pflege von zwei Senken mit temporärem Wasser für mehr Insekten, Würmer und anderen Wirbellosen Lebewesen als Basis der Kiebitznahrung“, stellte Rudolf Blaschke vom LPV Rottal-Inn die bereits durchgeführten Maßnahmen vor, durch die der sympathische Bodenbrüter beste Bedingungen vorfinden wird. „Sie dürfen stolz auf das Erreichte sein“, drückte stellv. Landrat Helmut Lugeder Lob und Anerkennung von Seiten den Landkreises Rottal-Inn an alle Beteiligten aus. Bei Hans-Dieter Schuster vom Umweltministerium, der durch die Feierstunde führte, durften dann zwei Schülerinnen ihre Beiträge in Form von Bildern und die Gedanken dazu erläutern, Moritz Graf von Deym erzählte die Geschichte, wie seine Familie das Arboretum Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts angelegt hat. Nach der Vorstellung der interessante und spannende Broschüre „Natur in Kommunen“ mit allen neun Projekten durch Christiane Feucht vom Deutschen Verband für Landschaftspflege, erfreute sich Ministerin Ulrike Scharf und die weiteren Ehrengäste am Schulzentrum gemeinsam mit 250 Zuschauern jeden Alters am Puppenspiel „Ein Stück Wiese“, bei dem Annika Pilstl humorvoll den menschlichen Umgang mit der Welt hinterfragt. -cm
Bei der Abschlussveranstaltung der Artenschutzkampagne „Bayerns UrEinwohner“ lobte Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf die Schaffung vielfältiger Lebensräume für Tiere und Pflanzen zur Förderung der biologischen Vielfalt in Siedlungsgebieten. LPV-Vorsitzender Rottal-Inn Rainer Blaschke und Arnstorfs Bürgermeister Alfons Sittinger (von rechts) hörten aufmerksam zu.
Freuten sich über eine gelungene Abschlussveranstaltung für gelungene Projekte: von links: stellv. Landrat Helmut Lugeder, Christiane Feucht vom Deutschen Landschafpflegeverband, Bezirksrat Dr. Thomas Pröckl, Umweltministerin Ulrike Scharf, Moritz Graf von Deym, MdL Reserl Sem, Geschäftsführer Bernd Buckendorfer vom Bayerischen Städtetag, Bürgermeister Alfons Sittinger, die Schülerinnen Aileen Wimmer und Sophia Bachmaier mit ihrer Kunsterzieherin Veronika Wellner und Rainer Blaschke vom LPV Rottal-Inn.
