Zweitklässler der Grundschule verabreden sich online zum Malen und Basteln
Der Guten Morgen-Gruß für die Schüler der Klasse 2 b erfolgt derzeit über WhatsApp. Und auf dem selben Weg halten die Buben und Mädchen auch Kontakt zu ihrer Lehrerin.
Beinahe täglich erreichen Gertrud Gabor Videos von ihren Schülern, die sie dabei zeigen, wie sie HSU-Versuche machen, ihre Hausaufgaben erstellen, Sporteinheiten absolvieren und sogar beim Toben im Garten ist die Lehrerin virtuell dabei. „Es ist eine ganz neue Seite, die ich an manchen Kindern entdecke. Ich freu mich, wenn ich sie nicht aus den Augen verliere und weiß, dass es ihnen und ihren Familien auch gesundheitlich gut geht“, betont Gertrud Gabor. Auch immer wieder neue Ideen entspringen in der Kurznachrichtengruppe.
So hat jetzt die Mama von Hannes vorgeschlagen, dass die Kinder für die Bewohner des Parkwohnstifts eine Osterüberraschung zeichnen oder basteln. Ihr Sohn war gleich Feuer und Flamme und seine kleine Schwester Laura, die zwar noch ein Vorschulkind ist, aber ebenso gerne wie Hannes malt, hat auch gleich zu den Stiften gegriffen. Während Laura an ihrem Osterhasenbild feilt, hat Hannes eine Grußkarte gebastelt. Weil er will den Senioren einen Brief schreiben. „Die alten Leute können ja im Moment gar keinen Besuch bekommen und wir wollen ihnen eine Freude machen“, sagt Hannes in einem Video, das er seiner Lehrerin schickt und auch gleich ein bisserl Einblick in die heimische Schriftwerkstatt gibt. Diesem Beispiel folgten andere Zweitklässler. Schließlich ist die Grundschule gegenüber der Senioreneinrichtung und so haben die Schüler einen besonderen Bezug zum Parkwohnstift. Auch die Lehrerin freut sich über so viel Engagement und, dass das Lernen im Heimklassenzimmer so gut klappt sowie dass sie immer wieder Rückmeldungen bekommt.
„Damit wir uns nicht aus den Augen verlieren“
Deshalb hat auch sie sich für ihre Schüler eine ganz besondere Überraschung einfallen lassen. Sie bat die Eltern, ihr von jedem Kind ein Foto oder einen kurzen Clip zu schicken. Gertrud Gabor hat daraus ein Grußvideo geschnitten, mit jeder Menge besten Grüßen von den Schülern an die Klassenkameraden. „Ich will einfach, dass der Kontakt, so gut es geht, aufrechterhalten wird. Und nun sind ja bald Ferien, das heißt, jetzt gibt es dann auch zwei Wochen keine Online-Arbeits-Wochenpläne“, merkt die Lehrerin an. Sie hofft, dass es nach den Ferien wieder in der Schule losgeht. „Doch sicher weiß das im Moment noch niemand. Und wir müssen alle das Beste daraus machen. Wichtig ist, dass wir gesund bleiben, alles andere ergibt sich.“
(Quelle: LZ 3.4.2020)