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Nun liegen konkrete Zahlen auf dem Tisch

Marktrat billigt Entwurfsplanung: Ertüchtigung der Arnstorfer Kläranlage verschlingt 23 Millionen Euro

Was lange währt, wird endlich konkret: In der Marktratssitzung am Montagabend stellte das Planungsbüro Steinbacher Consult die lang erwartete Entwurfsplanung für die Ertüchtigung der Arnstorfer Kläranlage vor. Der vorläufige Kostenrahmen liegt bei über 22,6 Millionen Euro.

Noch vor der Präsentation ergriff Bürgermeister Christoph Brunner das Wort, um möglichen Irritationen im Gremium zuvorzukommen – insbesondere im Hinblick auf die Kostenbeteiligung der Konservenfabrik Hochholzer. Diese müsse für die Einleitung der Industrieabwässer laut Brunner nicht wie ursprünglich vorgesehen zwei Millionen Euro, sondern lediglich 240.000 Euro zur Erweiterung beitragen. Er begründete es damit, dass sich die nötige Erweiterung ausschließlich auf das Belebungsbecken beschränke. Weitere bauliche Maßnahmen seien durch die Einleitung nicht erforderlich. Künftige Verbesserungsbeiträge und erhöhte Abwassergebühren für stark verschmutztes Abwasser bleiben für Hochholzer jedoch bestehen.

Marktrat Kyrill Gabor (CSU) hakte nach und verwies den Planer auf dessen Kostengegenüberstellung vom Jahr 2022, in der Steinbacher Consult die Einleitung aus der Konservenfabrik mit Mehrkosten von 2,2 Millionen Euro beziffert hatte. Der Planer konnte sich an dieses Zahlenwerk nicht erinnern und auch als Gabor die Aufstellung vorlegte, ging er nicht näher darauf ein, sondern bestätigte die Ausführungen des Bürgermeisters: Anders als ursprünglich gedacht, müsse nur das Belebungsbecken vergrößert werden.

Anschließend erläuterte der Planer von Steinbacher Consult die Hintergründe der Planung. Die vorhandenen Bauwerke und Anlagenteile der bestehenden Kläranlage hätten ihre technische Lebensdauer erreicht. Eine umfassende Erneuerung sei notwendig, um gesetzliche Anforderungen, den aktuellen Stand der Technik sowie eine nachhaltige Abwasserreinigung sicherzustellen. Die Maßnahme soll in zwei Bauabschnitten erfolgen. Für den ersten Abschnitt wird angestrebt, die Härtefallschwelle der RZWas-Förderrichtlinie zu erreichen, wodurch eine Förderung von rund drei Millionen Euro möglich würde. Ein erheblicher Teil der Investitionen fließt mit über 10,8 Millionen Euro in Bauwerk und Baukonstruktion. Für die technische Ausrüstung sind 5,7 Millionen Euro eingerechnet. Hinzu kommen Baunebenkosten, die unter anderem die Planungskosten beinhalten, so dass unterm Strich 22,63 Millionen Euro alleine für die Ertüchtigung der Arnstorfer Kläranlage fällig werden.

Diskussion um nicht nachvollziehbare Kosten

Nicht verschwiegen wurde, dass die Kosten seit 2021 deutlich gestiegen sind - von ursprünglich 16,5 auf über 22,6 Millionen Euro. Entsprechend kritisch hinterfragte LWG-Marktrat Christian Schwarz die hohen Kosten für das Betriebsgebäude. Der Planer reagierte lakonisch: „Auch Privatbauvorhaben sind teuer geworden.“ Thomas Brunner (Junge Generation) zeigte sich irritiert über eine Preissteigerung von 550 Prozent bei der Schlammentwässerung. Laut Planer liege das an der Presse, wobei Brunner anmerkte, dass diese eigentlich unter einem anderen Posten geführt werde. Der Bürgermeister vermutete fälschlicherweise, dass die Kosten auf die Lagerhalle zurückzuführen seien, aber auch diese sind separat aufgeführt. Eine abschließende Erklärung blieb der Planer schuldig.

Bürgermeister Brunner sieht Einsparpotenzial durch das sogenannte Biocos-Verfahren, eine patentierte Technik, hinter der der Planer jedoch nicht vollständig steht. Dennoch soll versucht werden, durch Sondervorschläge in der Ausschreibung den Einsatz dieser Technik zu ermöglichen. Die CSU-Markträte Peter Schaitl und Dr. Thomas Pröckl sowie David Jonczyk (LWG) zeigten sich diesbezüglich skeptisch, insbesondere hinsichtlich der späteren Gewährleistung.

Kyrill Gabor brachte einen weiteren Punkt ins Spiel: In der aktuellen Kostenaufstellung fehlten wichtige Folgeaufwendungen, wie der Rückbau der Teichkläranlage Mariakirchen, der Erwerb von Grunddienstbarkeiten für die Leitungstrasse sowie das Kanalnetz. Diese könnten mehrere Millionen Euro kosten. Damit würden sich die Gesamtkosten weiter summieren, „Kosten, die letztlich auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden müssen“.

Zustimmung trotzvieler offener Fragen

Trotz offener Fragen und teils kritischer Stimmen wurde die Entwurfsplanung einstimmig genehmigt. Für LWG-Fraktionsführer Hans Reiter ist klar: „Es muss jetzt endlich weitergehen.“ CSU/UWG/SPD/Junge Generation-Fraktionsführer Kyrill Gabor betonte abschließend, dass das Zahlenwerk aus 2022 nicht stimme, signalisierte aber dennoch die Zustimmung seiner Fraktion: „Es ist wichtig, dass die Bevölkerung Einblick in das enorme Kostenvolumen erhält. Es wäre fatal, wenn noch mehr Zeit vergeht.“

Wenn nun alles planmäßig verläuft, soll die Ausführungsplanung bis Mitte Oktober 2025 abgeschlossen sein. Es folgt die EU-weite Ausschreibung, einschließlich Leistungsverzeichnis und Angebotsphase. Die Vergabe im Marktrat könnte dann im April 2026 erfolgen. Der Baubeginn wäre frühestens Mitte 2026 realistisch. Die Bauzeit für das Gesamtprojekt wird mit drei bis vier Jahren veranschlagt.

Ein Rückblick auf den langen Weg der Planung

Seit den ersten Beschlüssen im Marktrat – damals noch unter Bürgermeister Alfons Sittinger – sind inzwischen sechs Jahre vergangen. Bereits im September 2019 wurde die Kläranlage erstmals im Marktgemeinderat behandelt. Damals hatte ein anderes Planungsbüro einen Vorentwurf vorgelegt, der vorsah, die Teichkläranlage Mariakirchen zu erhalten und die Kläranlage Arnstorf einer Generalsanierung zu unterziehen. Die damalige Kostenschätzung lag bei rund 12 Millionen Euro.

Zwei Jahre später, nun unter Bürgermeister Christoph Brunner, wurde Steinbacher Consult mit einer Neuanalyse beauftragt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass es nach rund 60 Jahren wirtschaftlicher sei, die Kläranlage Mariakirchen aufzugeben und das Abwasser aus der Hofmark nach Arnstorf in eine leistungsfähigere neue Anlage zu leiten.

In den Ende 2021 abgeschlossenen Vorplanungen waren auch die Abwässer der Konservenfabrik Hochholzer einbezogen. Auf dieser Basis entschied sich der Marktrat mehrheitlich für eine auf 13.000 Einwohnerwerte ausgelegte dreistufige Kaskadendenitrifikation.

Als die Entwurfsplanung im Mai 2022 begann, wurde zudem deutlich, dass sich auch die Nachbargemeinde Malgersdorf an die Arnstorfer Kläranlage anschließen möchte. Dadurch kamen weitere 1.500 Einwohnerwerte hinzu und die Planung wurde auf 14.500 Einwohnerwerte erweitert.
(Quelle: Rottaler Anzeiger, Ausgabe vom 31.7.2025, Autorin: Angelika Gabor)