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Zu teuer, zu aufwendig, nicht nötig

Mobile Eislaufbahn scheitert in Arnstorf an den Gegenstimmen von Bürgermeister und LWG-Fraktion

Mit ihrem Antrag auf Anmietung einer mobilen Eislauf- und Eisstockschützenbahn ist die Fraktionsgemeinschaft von CSU, SPD, UWG, Junge Generation an den Stimmen von Bürgermeister Christoph Brunner und der Ländlicher Wählergemeinschaft (LWG) gescheitert. Vor der Abstimmung gab es dazu eine lange Diskussion, bei der die Fraktionen ihre komplett konträren Positionen in teils heftigen Wortgefechten verteidigten.

Der Wunsch nach einer mobilen Eislauf- und Eisstockschützenbahn stammt ursprünglich aus dem Jugendbeteiligungsformat „Digitale Zukunftsnächte“ der Landeszentrale für politische Bildung, bei der Jugendliche der Realschule Arnstorf im vergangenen Jahr teilgenommen hatten. Die Jugendlichen hatten ihre Ideen und Wünsche für die Zukunft Arnstorfs Bürgermeister Christoph Brunner und dem Jugendbeauftragten der Marktgemeinde, Thomas Brunner (Junge Generation) vorgestellt und mit ihnen darüber diskutiert. „Es gab teils utopische Vorstellungen, aber auch sehr realistische“, sagte Thomas Brunner im Rahmen der Marktratssitzung. Ein wesentlicher Bestandteil war dabei, nach dem Vorbild vieler anderer Kommunen, eine mobile Eislaufbahn für den Markt Arnstorf anzumieten. „Den Jugendlichen war dabei insbesondere ein öffentliches Freizeit- und Aufenthaltsangebot für den Winter wichtig, welches sie bisher vermissen“, sagte Jugendbeauftragter Brunner.

Ein Zukunftsvertrag, der nicht bindend ist

Diese Idee wurde dann auch in einem „Zukunftsvertrag“ festgehalten. „Diesen Vertrag haben der Herr Bürgermeister und ich unterzeichnet und zugesagt, uns für eine Umsetzung einzusetzen“, betonte Thomas Brunner und fügte an, dass der Zukunftsvertrag zwar keine rechtliche Bindung habe, die Jugendlichen es aber dennoch verdient hätten, sich für ihre Wünsche einzusetzen. Deshalb habe die Fraktionsgemeinschaft von CSU, SPD, UWG, Junge Generation den Antrag gestellt. Im Haushalt wurden vorab 50 000 Euro für die Umsetzung eingeplant.

Bürgermeister Christoph Brunner kam nicht unvorbereitet in die Sitzung. Er hatte bereits Vorarbeit geleistet und stellte die Vor- und Nachteile von Echteis- und synthetischen Eisbahnen gegenüber. Demnach seien Echteisbahnen mit eigenen Schlittschuhen bis zwölf Grad Außentemperatur nutzbar, hätten wenig Pflegeaufwand und würden ein „echtes Schlittschuhgefühl“ vermitteln. Große Manko: Der Energieverbrauch (520 Kilowatt pro Tag) sei „ aus ökologischer Sicht ein Wahnsinn“, so Brunner wörtlich und die Wartung der Aggregate sei zudem aufwendig. Die Miete für 60 Tage betrage, je nach Anbieter, zwischen 50 000 und 80 000 Euro. Bei Kunststoffeisbahnen liege die Miete mit bis zu 50 000 Euro deutlich darunter. Auch sei der Energieverbrauch niedrig und die Nutzung wetterunabhängig, doch es sind spezielle Schlittschuhe erforderlich. Zudem gebe es kein „echtes Eisgefühl“. Außerdem warnte Bürgermeister Brunner vor den Abrieben des Mikroplastiks.

Die Verwaltung habe bei zwei Städten, die bereits Erfahrung mit dem Betrieb von Eislaufbahnen haben, nachgefragt. Hier habe man die Auskunft erhalten, dass der Erfolg schwer vorhersehbar ist. Außerdem müssten Betriebskosten für Bauhof, Werbung oder Sicherheitsdienst eingeplant werden. Zudem gab der Rathauschef zu bedenken, dass die Standortfrage ein Problem sei, da der Untergrund eben und die Lage zentral sein müsse. Außerdem bezweifelte er, dass eine begleitende Bewirtung durch die örtliche Gastronomie oder Vereine leicht zu bewerkstelligen ist. Das Beispiel Freibadkiosk zeige, dass es hierbei zu Problemen kommen kann. Ganz deutlich sprach er sich gegen eine Anmietung aus, gab aber dem Hauptinitiator Thomas Brunner die Möglichkeit, seinen Standpunkt zu verdeutlichen.

Kunststoffeisbahn ökologisch alternativlos

Vorab machte der Jugendbeauftragte deutlich, dass es selbstverständlich sei, dass eine Kunststoff-eisbahn, alleine aus Energiegründen, die erste Wahl sei. Diese hätten mittlerweile eine so hochwertige Qualität, dass die Unterschiede zum Echteis minimal sind. Thomas Brunner hatte seinerseits mit einer großen Anzahl von Kommunen gesprochen, deren Fazit überwiegend sehr positiv ausfalle. Neben der Freizeitnutzung würden in den Beispielstädten Schulen und Kindergärten die Eisbahn anmieten, Vereine, Einzelhandel und Gastronomie durch die Steigerung der innerörtlichen Attraktivität von dem Freizeitangebot profitieren. „Auf diesen Bahnen kann man außerdem genauso Eisstockschießen. Hier wird es sowieso immer schwieriger, geeignete Eisflächen zu finden. Damit erreicht man noch ein zusätzliches Klientel. Es wäre eine generationenübergreifende Belebung und eine Bereicherung für das kulturelle Leben in Arnstorf“, warb er für den Antrag.

Dass Eisstockschießen heutzutage noch attraktiv sei, bezweifelte Bürgermeister Brunner angesichts der „aussterbenden Eisstockschützenvereine“. Dem widersprach UWG-Marktrat Günter Moosburner, der aufzeigte, dass Eisstockschützen in der Marktgemeinde schlicht keine Bahnen mehr hätten.

Antrag lückenhaft, Kosten nicht vorhersehbar

LWG-Fraktionsvorsitzender Hans Reiter machte keinen Hehl daraus, dass seine Fraktion dem Antrag nicht zustimmen wird. Der Antrag sei lückenhaft und die Kosten, die auf die Marktgemeinde durch dieses Freizeitangebot zukommen, unvorhersehbar. Er befürchtet sogar, dass Arnstorf zu Städten wie Landau und Pfarrkirchen, die eine Eislaufbahn bieten, in Konkurrenz trete. Lob gab es hingegen für den Bürgermeister, der „seine Hausaufgaben gemacht habe“ und mit der Kosten-Nutzen-Präsentation „in Vorleistung gegangen ist.“

Wenn es an der Antragformulierung scheitert, sei er bereit, den Antrag abzuändern, antwortete Thomas Brunner. Ihm gehe es im ersten Schritt darum, nun erst einmal die Möglichkeit auszuloten. „Das kann aber nur die Kommune professionell und fair mit allen Beteiligten machen, wenn wir ihr heute mit dem Beschluss das Mandat dazu geben. Das ist auch der Grund warum wir beantragt haben, dass ein entsprechendes Konzept erstellt werden soll“, betonte Brunner. Dass dies kein utopischer Vorschlag sei, sondern funktioniert und realistisch sei, zeige die Vielzahl der Beispiele an Kommunen, wo ein solches Angebot gemacht wird.

Maria Bellmann (SPD) erkannte die Vorarbeit des Bürgermeisters an, allerdings mit einem Seitenhieb, denn bei der beantragten Rutsche fürs Freibad, hätten Bürgermeister und Verwaltung nicht einmal den Ansatz eines Konzeptes zugelassen. Bellmann verwies darauf, dass es wichtig sei, etwas für die Jugend zu tun, „wenn sich Arnstorf schon einen Sozialarbeiter spart, der in Kommunen ähnlicher Größenordnung selbstverständlich ist.“ Natürlich habe Arnstorf ein aktives Vereinsleben, aber keine Jugendarbeit und auch kein Jugendzentrum und wenig Attraktivität für Jugendliche.

Ein Jugendhaus gebe es nicht mehr, „weil junge Leute keine Verantwortung mehr übernehmen wollen“, widersprach Bürgermeister Brunner. Und außerdem gebe es für Jugendliche genügend Freizeitmöglichkeiten. Als Beispiel nannte er die neue Außensportanlage am Schulzentrum, die wesentlich teurer wäre, als ursprünglich geplant und nun Raum für sportliche Betätigung gebe. „Für junge Menschen gibt es genug“, so seine Meinung.

Negative Einstellung und im Vorfeld zerredet

Zweiter Bürgermeister Konrad Stadler (CSU) unterstellte der LWG eine „vorab negative Einstellung“ zum Antrag. Der CSU/SPD/UWG/Junge Generation-Fraktionsvorsitzende Kyrill Gabor bedauerte und kritisierte zugleich, dass im Gremium eine Idee des Jugendbeauftragten, wie man denn „die Attraktivität Arnstorfs im Bezug der Freizeitgestaltung steigern“ könnte, im Vorfeld bereits von der LWG zerredet werde. Dazu zitierte er aus dem gestellten Antrag. Es gehe nur darum, die Verwaltung zu beauftragen, Angebote für die Anmietung und den Betrieb der Eisfläche einzuholen. Auf deren Grundlage hätte der Marktrat zu einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit gehabt, über den konkreten Zeitraum, den am besten geeigneten Standort und die vorteilhafteste Betriebsart zu entscheiden. „Angesichts der wirtschaftlichen Stärke der Marktgemeinde muss man einfach feststellen, dass das finanzielle Risiko wirklich überschaubar ist“, warb Gabor für den Antrag.

Nachdem sich die Pros und Kontras im Kreis drehten, beantragte UWG-Marktrat Moritz Graf von Deym zur Abstimmung zu kommen. Letztlich scheiterte die weitere Konzeptverfolgung an den zehn Gegenstimmen von der LWG-Fraktion und Bürgermeister Christoph Brunner.

(Quelle: Mediengruppe Attenkofer/Ausgabe Landauer Zeitung vom 08.05.2025/Autor: Angelika Gabor)